Die Sterilisation von Instrumenten umfasst mehrere Schritte und erfordert neben dem Autoklaven auch spezielles Zubehör. Erfahren Sie mehr über die Ausrüstung und die Schritte, die für den Abschluss des Dekontaminationsprozesses erforderlich sind.
Was Sie für den Dekontaminationsprozess benötigen
Schutzhandschuhe
Bei der Dekontamination von Instrumenten ist das Tragen von Handschuhen obligatorisch: beim Reinigen, Desinfizieren, Verpacken der Instrumente und auch beim Einlegen in den Autoklaven. Von den zahlreichen auf dem Markt erhältlichen Handschuhen seien hier einige erwähnt: Handschuhe aus einer Kombination von Neopren und Latex, Handschuhe aus Nitrilkautschuk, die länger halten, und Handschuhe mit Chlorid im Inneren. Die vom Messepersonal verwendeten Handschuhe müssen unbedingt den europäischen Bezugsnormen entsprechen, da sie vor Chemikalien sowie vor Stichen und/oder Schnitten schützen müssen. Es können auch zwei Handschuhe übereinander getragen werden. Die z.B. in Krankenhäusern verwendeten Handschuhe sind für den Dekontaminationsprozess nicht geeignet, da sie zu kurz und zu dünn sind und daher nicht den erforderlichen und ausreichenden Schutz bieten.
Thermische, chemische und manuelle Desinfektion
Die Desinfektion ist der wichtigste Schritt vor der Sterilisation. Alle wiederverwendbaren Instrumente müssen nach Gebrauch gewaschen und desinfiziert werden. Es gibt drei Arten der Desinfektion
Manuell, thermisch - geeignet für hitzebeständige Instrumente (60 bis 95 Grad Celsius, je nach Dauer des Verfahrens),
chemisch - unter Verwendung chemischer Präparate,
chemisch/thermisch.
Die Vorbereitung des Materials für die Sterilisation kann in mehreren Schritten erfolgen (das einstufige Verfahren eignet sich für Geräte, die nicht zerlegt werden müssen). Es umfasst eine manuelle oder mechanische Vorreinigungsphase, eine Reinigungsphase und schließlich die Desinfektion.
Chemische und biologische Indikatoren/Prüfungen
Biologische und chemische Indikatoren sind unerlässlich, da sie die ordnungsgemäße Durchführung des Sterilisationsprozesses gewährleisten. Biologische Indikatoren sind Tests mit Fläschchen und Streifen, die speziell entwickelte und resistente Bakterienstämme zur Inkubation enthalten, während chemische Indikatoren Tests sind, die auf die gewählte Sterilisationsmethode abgestimmt sind. Biologische Tests vom Typ SPORAL enthalten z. B. Sporen der Bakterien Bacillus atrophaeus, Bacillus pumilu oder Geobacillus stearothermophilus. Die gewählten Tests müssen den Empfehlungen des Herstellers entsprechen.
Ultraschallreinigung
Die Ultraschallreinigung ist einer der besten Schritte im Reinigungs- und Desinfektionsprozess. Sie hilft, Verschmutzungen auch an Stellen zu entfernen, die normalerweise nur schwer zu erreichen sind. Selbst bei empfindlichen Instrumenten ist dies ein sicheres und schnelles Verfahren. Beim Kauf eines Ultraschallreinigungsgeräts ist es ratsam, auf die Leistung und die Temperatur zu achten, bei der die Desinfektion durchgeführt wird: Eine Leistung von 50-70 W ist für Schönheitssalons geeignet, die Maniküre/Pediküre anbieten, aber nicht für solche, die anspruchsvollere Behandlungen durchführen. Die Reinigung und Desinfektion von Instrumenten mit Ultraschall erfordert die Verwendung einer speziellen Flüssigkeit. Am Ende des Prozesses müssen die Instrumente mit entmineralisiertem Wasser gespült und getrocknet werden.
Chemische Präparate
Zur Desinfektion werden viele Arten chemischer Präparate eingesetzt: Dazu gehören Chlorverbindungen, Aldehyde, Peroxyverbindungen, Alkohole und Phenolderivate. Letztere werden zur Vordesinfektion eingesetzt. Da sie das Gewebe reizen können, werden sie nicht zur Desinfektion von Geräten empfohlen, die mit Haut und Schleimhäuten in Kontakt kommen. Chlorverbindungen gehören zu den gebräuchlichsten und besitzen bakterizide und fungizide Eigenschaften. Auch sie können Schleimhäute und Haut reizen und Metalle angreifen. Alkohole, die zur Desinfektion eingesetzt werden, sind vor allem Ethyl- und Isopropylalkohol. Es ist jedoch zu beachten, dass ihre Wirksamkeit bei einer Verdünnung unter 50 % stark abnimmt. Die für die Flächen- und Gerätedesinfektion ausgewählten Mittel wirken bereits nach 15 Minuten und bleiben über einen längeren Zeitraum wirksam.
Trockner
Dieses Gerät kann bei der Dekontamination sehr nützlich sein. Vor dem Einlegen in den Autoklaven müssen die Instrumente gereinigt, desinfiziert und mit einem Einwegtuch oder einem Trockner getrocknet werden. Das Trocknen ist obligatorisch, da Wassertropfen, die sich auf den Instrumenten bilden, eine ausreichende Sterilisation verhindern können.
Destilliertes Wasser
Auch destilliertes Wasser ist für eine ausreichende Desinfektion unerlässlich: Es enthält keine Mineralien, die den Instrumenten oder dem Autoklaven schaden könnten.
Händewaschen vorbereiten
Händewaschen ist die Grundlage der Hygiene am Arbeitsplatz. Da das Waschen häufig erfolgt, ist es am besten, hochwertige Produkte zu verwenden, die keine schädlichen Verbindungen enthalten. Sie sollten auch keine Allergene enthalten, die zu Hautirritationen und trockenen Händen führen können. Synthetische Seifen und unter sterilen Bedingungen hergestellte Produkte sind vorzuziehen. Die Hände sollten mindestens 30 Sekunden lang gründlich gewaschen werden.
Schutzverpackung
Ein weiteres wichtiges Element ist die Schutzverpackung, üblicherweise Sterilisationsbeutel genannt. Alle wiederverwendbaren Instrumente sollten in einer Verpackung aufbewahrt werden, die sie bis zum Gebrauch vor Feuchtigkeit, Staub und verschiedenen Sekundärkontaminationen schützt. Die Schutzbeutel sollten sowohl den Durchtritt des Sterilisationsmittels ermöglichen als auch äußere Einflüsse blockieren. Auch die Verpackung muss den europäischen Sicherheitsnormen entsprechen. Je nach Gewicht der zu sterilisierenden Instrumente muss am Autoklaven die entsprechende Verpackungsklasse gewählt werden - I (für leichte Sets), II, III (für mittlere Sets) oder IV (für schwere Sets und Spezialanwendungen).
Die vier Schritte für eine korrekte Sterilisation
1. Instrumente reinigen und vorbereiten
Der erste Schritt besteht darin, die Instrumente zu reinigen und für die folgenden Schritte vorzubereiten: Dies ist ein grundlegender Schritt, da es vorkommen kann, dass mikroskopisch kleine biologische Spuren einen korrekten Sterilisationsprozess verhindern. Daher ist es wichtig, alle schwer zugänglichen Rillen und Vertiefungen zu reinigen. Dieser Schritt kann durch Händewaschen, Sprühen, Spülen und Ultraschallreinigung durchgeführt werden.
2. Desinfektion
Der nächste Schritt besteht in der Desinfektion. Wie bereits erläutert, kann die Desinfektion chemisch, thermisch oder chemothermisch erfolgen. Sie kann in einem speziellen Desinfektionsgerät erfolgen. Bei der chemischen Desinfektion ist besonders auf die richtige Menge des zu verwendenden Desinfektionsmittels zu achten (die Instrumente müssen vollständig eingetaucht sein).
3. Trocknen
Vor der Einlagerung in die Verpackung ist das Werkzeug sorgfältig zu trocknen (z. B. mit Papiertüchern oder einem trockenen Drucklufttrockner). Bei manueller Trocknung muss rechtzeitig gehandelt werden, um die Vermehrung von Mikroorganismen zu verhindern. Nach der vollständigen Trocknung müssen die Instrumente mit geeigneten Mitteln in optimalem Zustand gehalten werden.
4. Verpackung der Instrumente
Damit der Sterilisationsprozess richtig funktioniert, muss auch die richtige Art der Schutzverpackung gewählt werden. Ein letzter Hinweis: Um einen effektiven Sterilisationsprozess zu gewährleisten, müssen die Verpackungen/Beutel im Autoklaven nach dem Prinzip Blatt auf Blatt, Papier auf Papier angeordnet werden.
Wie werden Instrumente im Autoklaven sterilisiert?
1. Beladen der Sterilisationskammer
Beim Beladen sind einige Grundregeln zu beachten. Erstens sollten schwere Werkzeuge im unteren Teil der Kammer untergebracht werden, während leichtere in den oberen Fächern untergebracht werden sollten. Darüber hinaus darf die Mindestfüllung der Kammer nicht weniger als 1/6 ihres Fassungsvermögens betragen. Bitte beachten Sie auch die im Autoklav-Prospekt angegebenen maximal zulässigen Abmessungen und Gewichte.
2. Auswahl des Autoklavenprogramms
Nur wenn die Anweisungen des Herstellers befolgt werden, kann ein effektiver Sterilisationsprozess im Autoklaven erreicht werden. Es darf niemals die Eigenschaften sterilisierter Instrumente beschädigen oder verändern. Dazu müssen Sie die Programme auswählen, die der Art der Instrumente entsprechen, die Sie sterilisieren möchten: Für eine glatte Ausrüstung können Sie ein kürzeres Programm wählen (PS: Vergessen Sie nicht das zur Sterilisation benötigte destillierte Wasser).
3. Beendigung des Sterilisationsprozesses.
Am Ende aller Phasen müssen die Instrumente zum Abkühlen entnommen werden. Danach sind sie in ihren Verpackungen aufzubewahren und an den vorgesehenen Aufbewahrungsort zu legen. Auf der Verpackung muss das Sterilisationsdatum bzw. das Verfallsdatum und bei undurchsichtigen Verpackungen eine Beschreibung des Inhalts vermerkt sein.
Wie wird der Sterilisationsprozess kontrolliert?
Wie oft muss der Sterilisationsprozess kontrolliert werden? Die Häufigkeit hängt von der Art des Autoklaven ab: Sie kann monatlich, wöchentlich oder täglich erfolgen, jedes Mal, wenn das Gerät repariert wird, oder wenn die Aufzeichnung der kritischen Parameter nicht verfügbar ist.
Welche Praktiken können den Sterilisationsprozess verbessern?
- Es ist notwendig, die Gebrauchsanweisung des Sterilisators zu lesen und darauf zu achten, dass die Beladungsmenge nicht überschritten wird.
- In der Regel ist die Anzahl der Packungen angegeben, die in den Sterilisator passen. Das Gewicht der Instrumente muss jedoch ebenfalls berücksichtigt werden, da es die Leistung beeinflussen kann.
- Die Desinfektionszeit der Instrumente hängt vom verwendeten Desinfektionsmittel ab. Einzelheiten zur Anwendung sind jeweils auf dem Beipackzettel angegeben.
- Bitte beachten Sie, dass die Instrumente vor dem Einlegen in den Autoklaven vollständig trocken sein müssen.
Hinterlasse einen Kommentar
Diese Website ist durch hCaptcha geschützt und es gelten die allgemeinen Geschäftsbedingungen und Datenschutzbestimmungen von hCaptcha.