Desinfektion und Sterilisation: Viele denken, dass diese beiden Begriffe gleichbedeutend sind, aber das ist nicht der Fall. Es handelt sich um zwei unterschiedliche Verfahren mit unterschiedlicher Wirksamkeit. Was wird zur Desinfektion und was zur Sterilisation verwendet? Welches der beiden Verfahren ist wirksamer gegen Viren und Bakterien? Im Folgenden soll versucht werden, diese Fragen zu beantworten und eventuelle Zweifel auszuräumen.
Desinfektion ist eine Methode zur Entkeimung oder Zerstörung von Mikroorganismen. Dabei ist jedoch zu beachten, dass nur die vegetativen Formen der Mikroorganismen abgetötet werden, nicht aber Bakteriensporen und Viren. Daher ist dieses Verfahren nicht 100% wirksam. Es gibt jedoch eine hochwirksame Desinfektion, die vor allem in medizinischen Einrichtungen eingesetzt wird und in der Lage ist, auch einige Viren und Sporen abzutöten.
Typischerweise wird die Desinfektion für nutzbare Oberflächen wie Handläufe oder Türklinken verwendet. Sie ist nicht nur in Krankenhäusern und medizinischen Einrichtungen, sondern auch in Schönheitssalons vorgeschrieben.
Sterilisation ist ein Prozess, der alle lebenden Formen von Mikroorganismen zerstört. Sie dient der Sterilisation aller wiederverwendbaren Instrumente und Geräte, die letztendlich absolut sicher sind. Ein wirksamer Sterilisationsprozess sollte in einem Dampfautoklaven durchgeführt werden. Es gibt verschiedene Sterilisationsmethoden, die sich in ihrer Wirksamkeit unterscheiden. Einige davon sind
- Sterilisation mit strömendem Wasserdampf,
- Sterilisation mit Ethylenoxid
- Sterilisation mit Peressigsäure,
- Dampfsterilisation unter hohem Druck
- Sterilisation mit trockener Heißluft,
- Sterilisation mit Formaldehyd,
- Infrarotbestrahlung.
Desinfektion: Was verwenden?
Es gibt verschiedene Möglihckeiten der Desinfektion. Bei der thermischen Desinfektion wird Wasser oder Dampf mit ausreichendem Druck verwendet (wird zur Desinfektion von Unterwäsche, Badezimmerarmaturen, Geschirr usw. verwendet). Eine andere Art ist die chemothermische Desinfektion, die bei Geräten angewendet wird, die empfindlich auf hohe Temperaturen reagieren. Die gebräuchlichste Methode ist jedoch die chemische Desinfektion, bei der Sofortlösungen mit unterschiedlichen Eigenschaften verwendet werden. Die Wahl des Mittels hängt von der Art der zu desinfizierenden Oberfläche ab. Zu den chemischen Verbindungen zählen
- Aldehyde: Sie gehören zu den wirksamsten chemischen Desinfektionsmitteln. Formaldehyd hat eine hohe bakterizide, virizide und fungizide Wirksamkeit, wird aber wegen seiner reizenden Eigenschaften nicht zur Desinfektion von Nutzflächen eingesetzt;
- Phenolverbindungen - haben eine hohe bakterizide, antituberkulöse und fungizide Wirkung. Sie können in Konzentrationen bis zu 5 % zur Desinfektion von Arbeitsflächen verwendet werden. Sie werden nicht zur Desinfektion von Geräten empfohlen, die mit Haut und Schleimhäuten in Kontakt kommen, da sie das Gewebe reizen können;
- Chlorverbindungen: Sie wirken ebenfalls gegen Bakterien, Pilze und Viren. Sie werden zur Desinfektion von Oberflächen eingesetzt, können aber einige Geräte beschädigen. Sie können Haut, Schleimhäute und Augen reizen;
- Peressigsäure - ein hochwirksames Mittel mit oxidierenden Eigenschaften. Sie wirkt bereits 5 Minuten nach der Anwendung gegen Pilze und Bakterien. Es ist nicht umweltschädlich, kann aber einige Kupfer- und Stahlteile angreifen.
- Jodophore - wirken gegen Viren, Pilze und Bakterien. Sie sind in Antiseptika enthalten und werden zur Desinfektion verwendet;
- Alkohole: Ethyl- und Isopropylalkohol werden hauptsächlich zur Desinfektion eingesetzt. Sie wirken gegen lipophile (z.B. Influenza) und hydrophile Viren innerhalb von 10 Sekunden. Bakteriensporen werden jedoch nicht abgetötet. Sie werden zur Desinfektion von Haut und Oberflächen eingesetzt. Bei Konzentrationen unter 50 % lässt die Wirksamkeit stark nach;
- Wasserstoffperoxid - Breitbandwirkstoff. Nicht reizend und schwach toxisch.
Eine weitere Desinfektionsmethode ist die Filtration, die Mikroben aus hitze- und UV-empfindlichen Flüssigkeiten entfernt. Sie wird zur Dekontamination von Luft und Oberflächen eingesetzt. Sie dringt nicht tief in Feststoffe und Flüssigkeiten ein (dafür werden Quecksilberlampen verwendet). Wichtig zu wissen ist, dass UV-Strahlung keine Sporen abtötet.
Die Desinfektionswirkung hängt von vielen Faktoren ab. Sie nimmt mit der Zeit und mit der Konzentration des Desinfektionsmittels sowie bei hohen Temperaturen und hoher Luftfeuchtigkeit zu. Nach der Desinfektion ist das Instrument noch nicht steril und absolut sicher. Um eine hundertprozentige Wirksamkeit zu erreichen, muss der Sterilisator mit einem Dampfautoklaven verwendet werden, wodurch das Infektionsrisiko durch gesundheitsgefährdende Mikroben minimiert wird.
UV- und Kugelsterilisator - Mythen
Immer häufiger hört man von UV-Sterilisatoren. Dabei handelt es sich eigentlich um ein Desinfektionsgerät, dessen Hauptaufgabe darin besteht, Mikroorganismen, einschließlich Bakterien und Pilze, die sich auf der Oberfläche von Gegenständen und in der Luft befinden, abzutöten. Aber wie bereits erwähnt, ist die Desinfektion, auch wenn sie die DNA von Bakterien und Viren schädigt, kein völlig sicheres Verfahren und kann viele Gefahren mit sich bringen.
Der UV-Sterilisator tötet die Sporenformen der Bakterien nicht ab. Daher liefert dieses Verfahren kein völlig sicheres und steriles Ergebnis. Es handelt sich um eine Sterilisation der Klasse S oder N, die niedriger ist als die Klasse B (die höchste): Es handelt sich also um eine billigere, aber nicht sehr wirksame Alternative.
Außerdem breitet sich die UV-Strahlung linear aus, so dass nicht alle potentiell infizierten Stellen erreicht werden und Mikroben an „versteckten“ Stellen überleben können. UV-Bestrahlung kann nur eine Ergänzung/Unterstützung der Sterilisation sein. Außerdem ist die Betriebszeit des UV-Sterilisators sehr lang (bis zu 8 Stunden). Lampen können für den Menschen schädlich sein: UV-Strahlen verursachen manchmal Hautirritationen, können aber auch zur Bildung von Hauttumoren führen.
Der Kugelsterilisator war vor Jahren eine sehr beliebte Methode zur Sterilisation in Schönheitssalons. Dabei handelt es sich um ein Gerät, das mit kleinen Glaskügelchen gefüllt ist, die sich auf bis zu 240 Grad erhitzen. Seine Wirksamkeit ist jedoch praktisch gleich Null, und es sollte eigentlich nicht als Sterilisator bezeichnet werden. Es können nur metallische Instrumente desinfiziert werden, und es ist nicht möglich, alle Instrumente in das Gerät einzuführen (einige bleiben immer außerhalb). Außerdem werden die Instrumente nach dem Erhitzen nicht ordnungsgemäß gelagert, wie es in einem Dampfautoklaven der Fall ist. Bereits im Juli 1988 veröffentlichte der California Council for Hairdressing and Cosmetology eine Stellungnahme, in der es heißt, dass der Kugelsterilisator nicht als solcher definiert werden kann, da er keine echte Sterilisation durchführt. Darüber hinaus kann ein Kugelsterilisator laut der Food and Drug Administration (FDA) ein potenzielles Krankheits- und Verletzungsrisiko für den Patienten darstellen. Nichtsdestotrotz werden diese Geräte immer noch in verschiedenen Schönheitszentren verwendet, was wahrscheinlich auf den niedrigen Preis zurückzuführen ist. Finanzielle Einsparungen sollten jedoch niemals die Auswahl und den Kauf von Geräten beeinflussen: Gesundheit und Sicherheit der Kunden und des Personals sollten an erster Stelle stehen.
Autoklav: die einzig gültige Sterilisationsmethode
Nur der Autoklav, d.h. der Dampfsterilisator, garantiert ein 100 % sicheres und wirksames Ergebnis: Alle Formen von Bakterien und Viren, einschließlich Sporen, werden abgetötet. Der Autoklav ist ein obligatorisches Gerät in Zahnarzt- und Arztpraxen und wird auch in Friseursalons, Schönheitssalons und Tätowierstudios eingesetzt, also überall dort, wo potenziell risikoreiche Behandlungen durchgeführt werden. Es kann zur Sterilisation von wiederverwendbaren Metallinstrumenten, Masken, Bandagen und anderen Hygiene- und Verbandmitteln verwendet werden.
Das „autoklavierte“ Instrument ist absolut steril und sicher für den Patienten und den Anwender. Die Europäische Kommission hat den Autoklaven als offizielles Schlüsselinstrument im Kampf gegen die anhaltende Pandemie qualifiziert, gerade weil er auch zur Sterilisation von Masken, Bandagen, Verbänden und anderen wiederverwendbaren Instrumenten eingesetzt wird. Der Autoklav wird nicht nur in Kosmetiksalons, sondern auch in medizinischen Einrichtungen und Krankenhäusern eingesetzt, da er Keime und Viren zu fast 100 Prozent beseitigt. Ein weiterer Vorteil ist, dass der gesamte Prozess geräuschlos und sehr schnell abläuft. In jedem Schönheitssalon, Friseursalon oder jeder medizinischen Einrichtung, die mit einem Dampfautoklaven ausgestattet ist, können Sie sicher sein, dass Ihre Gesundheit und Sicherheit an erster Stelle stehen.
Literaturverzeichnis:
- Guidance COVID-19: cleaning in non-healthcare settings: https://www.gov.uk/government/publications/covid-19-decontamination-in-non-healthcare-settings/covid-19-decontamination-in-non-healthcare-settings
- http://store.uni.com/catalogo/en-13060-2004?josso_back_to=http://store.uni.com/josso-security-check.php&josso_cmd=login_optional&josso_partnerapp_host=store.uni.com
- Main Methods of Sterilization | Organisms | Microbiology, Kiruthika S: https://www.biologydiscussion.com/microbiology-2/sterilization-methods/4-main-methods-of-sterilization-organisms-microbiology/84729
- Sterilization guidelines, by ICRC: https://icrcndresourcecentre.org/wp-content/uploads/2015/04/sterlization.pdf
- Cleaning and Disinfection procedure ICPr001, by Northamptonshire healthcare: https://www.nhft.nhs.uk/download.cfm?doc=docm93jijm4n1414
- Do Glass Bead Sterilizers Really Work?By NLS Staff: https://www.nailsmag.com/392791/do-glass-bead-sterilizers-really-work
- Quick Answer: Does UV Light Kill Fungus?https://mississaugaautoloan.com/qa/does-uv-light-kill-fungus.html
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